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  Karossiere  -  VERSTREUTE I (vor 1945)
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 Autor Thema: Karossiere  -  VERSTREUTE I (vor 1945)
C-H
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Lasst uns froh und manta sein!

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  Karossiere  -  VERSTREUTE I (vor 1945) Datum:13.12.04 um 13:44


Dieser Beitrag versteht sich zunächst einmal als Sammelsurium für alle möglichen Karosseriebauer, die irgendwann im Laufe der Jahre auch für Opel karossiert haben, über die aber nur spärliches Material vorliegt. Bei Bedarf werden die einzelnen Karossiere dann „verselbständigt".

Der lieben Übersichtlichkeit halber werden die „Verstreuten" - also die, über die (noch) nicht allzu viel verwendbares Material vorliegt - in solche getrennt, die vor bzw. nach 1945 für Opel tätig waren. Diese Trennung bietet sich auf Grund der Zäsur, die das Kriegsende in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht setzte, nachdrücklich an.

Eigenständige Berichte gibt es zu

Gruß, C-H



Eure Kommentare, Hinweise, Berichtigungen und Ergänzungen postet bitte  h i e r  !


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C-H
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  Karossiere  -  PAPLER Datum:28.09.04 um 01:29


1908 baute das 1868 gegründete Karosseriewerk Papler & Sohn GmbH in Köln erstmals eine Autokarosserie. Richtig los ging es aber erst in den 20er Jahren, als für zahlreiche in- und ausländische Marken Einzelanfertigungen erstellt wurden - zumeist in der gehobenen Klasse. Serienkarosserien wurden besonders für Ford und Adler geliefert. Ausgesprochen noble Aufbauten setzte Papler auf Mercedes-Benz Fahrgestelle.
Ab 1936 trat der Pkw-Bereich zurück, denn die nunmehrigen Papler Karosseriewerke GmbH widmeten sich ganz der Herstellung von Aufbauten für Nutz- und Spezialfahrzeuge. Dies wurde auch nach dem 2. Weltkrieg mit Schwerpunkt auf Ford-Wagen fortgesetzt, bis die FAUN-Werke am 1.1.1955 Papler übernahmen, um den Betrieb fortan hauptsächlich als Reparaturwerk zu nutzen.


Spitzkühler, Torpedo - 21/50PS Cabriolet aus dem Jahr 1923.

Gebaut ab 1919, war der 21/50PS 6-Zylinder einer der Typen, die bis zur inflationsbedingten Einstellung der Produktion im August 1923 im Programm waren. 300.000.000 RM kostete der Wagen im Juni 1923 - ohne Reifen!!! Noch bis ins Jahr 1924 hinein wurde er angeboten.


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C-H
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  Karossiere  -  AMBI-BUDD Datum:28.09.04 um 14:50


Die wesentlichen Patente für die Fertigung von Ganzstahl-Karosserien hatte die amerikanische Firma Edward G. Budd Manufacturing Co. in Philadelphia inne, die ab 1912 solche in Serie fertigte. 1926 hielt man die Zeit für reif, diese Technologie nach Deutschland zu bringen. Budd kaufte sich mit 49% bei der Berliner Ambi-Maschinenbau-AG ein, und in Berlin-Johannisthal wurde das erste hochmoderne Presswerk errichtet. Um den notwendigen Absatz zu sichern, hatte man sich vorsorglich über ein anglo-amerikanisches Bankenkonsortium 26% des Kapitals der Frankfurter Adler-Werke gesichert.



Ab 1936 baute Ambi-Budd alle Aufbauten für den mittleren (eingestellt als Kfz. 15) und schweren Einheits-Pkw Kfz. 18 der Wehrmacht. Das Bild zeigt ein Kfz. 15 bei einer Parade in Weinheim/Bergstraße.


Kfz. 15 bei der Geländeerprobung; hier mit versuchsweise angehängter 3,7cm Pak.


Von 1940 - 1943 wurde neben dem Hauptlieferanten Horch auch Opel zur Fertigung herangezogen. Bei Opel als Typ mPI bezeichnet: Der mittlere Einheits-Pkw Kfz. 15. Aufnahme im Werk Brandenburg.


Fahrgestell mit Motor.


Etwa 1000 von rund 13.000 dieser Wagen, die hauptsächlich als Führungs-Fahrzeug, als Funk- bzw. Fernsprech-Kraftwagen eingesetzt wurden, entstanden im Werk Brandenburg. Hier steht eine ganze Serie auf dem Werkshof und wartet auf die Aufbauten.


Ein Detail am Rande: Von Ambi-Budd stammte auch der Legende gewordene Einheits-Benzinkanister der Wehrmacht!




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C-H
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  Karossiere  -  KRUCK Datum:28.09.04 um 14:35


Zu den ganz kurzlebigen Karosseriebauunternehmungen zählt die Kruck-Werke GmbH, die Betriebe in Frankfurt/M. und Wiesbaden hatte. Nur von etwa 1921 - 1929 wurden kleine Serien von Sondermodellen vornehmlich für Adler und Opel gefertigt. Dies erklärt sich sicher durch die räumliche Nähe zu diesen hessischen Autofabriken.
Für Opel baute man offene Sport-Zweisitzer und dreisitzige Cabrios auf 4/14PS- bzw. 4/16PS-Fahrgestellen. Der Typ 10/40PS wurde bei entsprechendem Kundenwunsch ab 1926 von Kruck als Weymann-Limousine aufgebaut, welche ab Werk nicht lieferbar war.


4/16PS Sport-Zweisitzer 1926/27.

Der jungen Automobilistin scheint das Wägelchen jedenfalls Spaß zu machen! Die Nummer auf der Windschutzscheibe und die Balustrade hinten lassen erkennen, daß die Aufnahme beim Baden-Badener Automobil-Salon entstand.

____________


Nachdem sich die großen 6-Zylinder 12/50PS und 15/60PS - im Volksmund als „Bauern-Buick" geläufig - durchaus wacker schlugen und bewährten, ging Fritz von Opel noch einen Schritt weiter und konstruierte 1928/29 einen riesigen 6 Liter 8-Zylinder, der als Typ 24/110PS Regent bestimmt war, sich nunmehr sogar mit den amerikanischen Cadillac zu messen.



Der Regent als Coupé - Privatwagen von Georg von Opel



Aber Fritz von Opel hatte die Rechnung ohne die neuen Herren in Rüsselsheim gemacht. General Motors hatte 1929 den Rest der Opel-Aktien erworben, und nun war der Detroiter Zentrale absolut nichts daran gelegen, ein Produkt der deutschen Tochter auf dem Markt zu wissen, das den Vergleich mit der eigenen Nobelmarke Cadillac erfolgreich bestanden hätte.
Es kam zu einem in der gesamtem Automobilgeschichte völlig einmaligen Vorgang: Opel mußte alle 25 von April bis Oktober gebauten Regent zurückkaufen! Die Wagen wurden noch vor Jahresende 1929 vernichtet. Einfach unfassbar.

Weitere Bilder vom Regent


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C-H
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  Karossiere  -  WENDLER Datum:28.09.04 um 14:01


Wendler wurde bereits 1840 als Wagenbaubetrieb in Reutlingen gegründet. Aber erst nach 1920 beschäftigte man sich mit Automobilen. Den Anstoß dazu gab Helmut Schwandner, ein Freund der Inhaberfamilie und hochtalentierter Hobbyzeichner. Ein Kuriosum erster Güte: Schwandner, der von Automobilen eigentlich kaum etwas verstand, zeichnete fortan die Entwürfe für alle je verwirklichten Wendler-Aufbauten! Etwa 330 dieser immer etwas außergewöhnlichen Autos entstanden bis zum Kriegsbeginn.
Danach waren die Zeiten irgendwie anders. Die Wendlers und ihr Schwandner trafen den Publikumsgeschmach nicht mehr so recht. Ein Maybach von 1939, 1948 rekarrossiert von Wendler. Ende der 50er Jahre suchte man nach neuen Tätigkeitsfeldern und fand sie in der Restaurierung von Oldtimern und der Fertigung von gepanzerten Nobel-Karossen.



1.3 Liter P4 „Jagdwagen" 1937 - ein hochinteressantes Stück!

Dem Herrn Reichsjägermeister Göring (Kein Witz, den Titel führte er wirklich!) dürfte der biedere P4 mit seiner rustikalen Holzbeplankung sicher zu mickrig und nicht repräsentativ genug gewesen sein. Ob ihm die favorisierte Marke aus Stuttgart wohl etwas Edleres kreiert hat?

1937 wurde dann auch auf den P4 selbst zur Jagd geblasen! Den braunen Herren war der einfach konstruierte, ungemein robuste und zuverlässige und vor allem konkurrenzlos billige Wagen ein Dorn im Auge. Er erschien ihnen als ernsthafte Gefährdung ihres verbrecherischen Vorhabens, das deutsche Volk mit Porsches „Volkswagen" zu beglücken. Opel wurde zur Einstellung der P4-Fertigung genötigt, die dann im Dezember erfolgte. Mit dem Nachfolger Kadett zog sich Opel allerdings glänzend aus der Affaire!

C-H


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  Karossiere  -  TRUTZ Datum:28.09.04 um 14:07


Die Coburger Firma Trutz war eher auf Lkw- und Busaufbauten spezialisiert. - Da der Fahrzeugbedarf der rasch wachsenden Wehrmacht mit den sog. Einheits-Pkw nicht zu decken war, wurden vielfach ganz normale Pkw mit Militäraufbauten versehen und der Truppe zugeteilt. Trutz fertigte hierzu zentral die Musterzeichnungen an, die dann als Kopien an andere Hersteller gelangten. Es wurden allerdings vielfach Baumusterfahrzeuge und ganze Umbauserien von Trutz selbst angefertigt.


Insbesonders das völlige Versagen des leichten Einheits-Pkw zwang zu „größerer Großzügigkeit". So erschien denn selbst der kleine 1.2 Liter der Baujahre 1931 - 1935 als geeignet, um zum Kübelwagen umgebaut in den Krieg zu ziehen.



Der 1.3 Liter P4 wurde, nachdem er als Pkw seit Dezember 1937 nicht mehr hergestellt wurde, als 1.3 Liter Geschäftswagen (kleiner Kastenwagen) noch bis 1938 geliefert. Auf diesem verstärkten Fahrgestell bezog die Wehrmacht solche Kübelwagen, die als Kfz. 1 liefen. Es gab ihn auch sog. Sirenenkraftwagen.


Nach Kriegsausbruch wurde der P4 vielfach „eingezogen". 150 Stück gelangten als Kübel z.B. an die bulgarische Armee. Hier bei der Fahrschulausbildung von Kadetten.



Super 6, ein ehemaliges Cabrio


Noch ein Super 6 Umbau. Das Bild entstand 1942 auf der Krim. Aus Zeit- und Ortsangabe kann man erahnen, welche Strapazen das Fahrzeug bereits überstanden hat!


Kapitäne und Admirale blieben von solchen rüden Umbauaktionen weitestgehend verschont, denn sie waren als Dienstfahrzeuge bei höheren Chargen viel zu begehrt.


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C-H
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  Karossiere  -  KÜHN Datum:28.09.04 um 01:34


Schon in den allerersten Jahren wurden die Karosseriewerke Otto Kühn in Halle/Saale für Opel zu einem hochwichtigen Partner. Kühn fertigte in beachtlichen Stückzahlen fast alle Sonderaufbauten, die werkseitig offiziell angeboten, aber nicht im Werk hergestellt wurden. Schwerpunkte dabei waren Droschken, „Kombinations"-Wagen, aber auch Cabrios und Zweisitzer.


Nur kurz (1910) gab es den Typ 10/20PS, hier ist er als Kraftdroschke zu sehen.


Um 1925 gab es diesen 10/45PS „Kombinations"-Wagen. Hauptmerkmal dieser Konstruktionen waren die festen Dächer, die bei Bedarf abnehmbar waren. So entstand mit wenigen Handgriffen aus einer Limousine ein offener Tourer. Nach Ausbau der hinteren Sitze stand auch ein geräumiger Transporter zu Gebot. Nicht alles, was uns heute als revolutionär angepriesen wird, ist auch so neu!


7/34PS Luxus-Limousine vom 1927. Der Wagen war der preisgünstigste deutsche 6-Zylinder.


Der Motor des 7/34PS wurde 1928 etwas leistungsverstärkt und der Wagen fortan auch als 8/40PS angeboten.

1928/29 gab es noch eine Besonderheit. 8/40PS Opel wurden von Kühn mit Änderungen an Fahrgestell und Kühler und besonders ausgesucht gestalteten Aufbauten als Marke „Kühn" in den Handel gebracht.


Ebenfalls ein 8/40PS. Kühns Spezialität: Droschken-Landauer 1929.


4/20PS 4-sitziges Cabrio 1931


Ebenfalls 1931 entstand diese Cabrio-Limousine 4/20PS. Dies dürften so mit die letzten Aufträge für Opel gewesen sein.


1931 endete die Zusammenarbeit mit Opel abrupt. Kühn war in den Strudel der Weltwirtschaftskrise geraten und zahlungsunfähig geworden.
Die Firma lief dann nach Sanierung aber weiter und wurde später zum VEB Karosserie-Werke Halle.

C-H


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  Karossiere  -  BUHNE Datum:28.09.04 um 14:00


Kleiner, aber feiner Karosseriebetrieb aus Berlin. Leider ist wenig bekannt. Immerhin hatte Buhne den Mut, mit seinen Erzeugnissen gegen solch' renommierte Marken wie Hebmüller oder Gläser anzutreten.


Super 6 Roadster auf der IAMA 1937 in Berlin.


C-H


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