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 Autor Thema: Karossiere  -  IRMSCHER
C-H
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Lasst uns froh und manta sein!

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  Karossiere  -  IRMSCHER Datum:17.04.04 um 08:38




1968 schlug die Geburtsstunde von Irmscher-Tuning, als Günther Irmscher, Kfz-Meister und Ingenieur, zuvor schon recht erfolgreicher Ralley-Fahrer, eine kleine Firma gründete. Es begann bescheiden als „Zwei-Mann-Betrieb" in einer Doppelgarage in Winnenden bei Stuttgart. Das Startkapital war aus dem Verkauf eines Rallye-Kadett erlöst worden. Firmenzweck war Motorentuning - ursprünglich nicht nur für Opel.



1970 kam es zu einer ersten Kooperation mit der Adam Opel AG - der Anfang einer erfolgreichen Partnerschaft, die bis heute andauert und Irmscher nichts weniger als den Beinamen „Opel-Haustuner" einbrachte. 1972 wurde ein Sportvertrag geschlossen, der wesentlich zum Aufbau des später sehr erfolgreichen Opel Euro-Händlerteams beitrug, mit dem die Adam Opel AG nach rund 50 Jahren wieder offiziell in den Autorennsport zurückkehrte. Untrennbar damit verbunden ist auch Walther Röhrl, den Günther Irmscher zu Opel holte.

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Nun wäre Tuning im Sinne von optisch aufwertenden Karosserieveränderungen an Serienautos durch Schürzen, Schweller, Spoiler etc. und von Maßnahmen zur Leistungssteigerung des Motors und zur Verbesserung der Fahreigenschaften noch nicht genug, um Irmscher einen Platz hier bei den Karosseriebauern zu verschaffen. Das bieten andere auch an.

Doch Irmscher hat mehr getan. Und auf der Basis von Opel-Fahrzeugen eigenständige Karosserievarianten entstehen lassen, die über die vorstehende Definition hinausgehen. Diese sollen hier vorgestellt werden.




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C-H
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  Karossiere  -  IRMSCHER 2 Datum:29.12.04 um 19:26


1982 hielt Opel die Zeit für gekommen, dem KADETT, der dem Status „Kleinwagen" längst entwachsen war, einen ebensolchen „unterzuschieben". Entsprechende Produkte der Konkurrenz zwangen ebenso dazu. Damit begann die Geschichte des CORSA.

Irmscher nutzte die Gunst der Stunde und schuf auf der Basis des sympathischen Kleinen einen Spider.



„Zu teuer!" lautete eines der ersten, schnellen Urteile aus der Fachpresse. „19.680 Mark für die Basisversion mit 1200S-Motor (1171 cm³, 40 kW / 55 PS) sei ein Preis, der vor allem junge Leute mit schmalem Geldbeutel nicht begeistern werde. Trotz im Preis enthaltener Frontspoilerstoßstange, Doppelscheinwerfern und Irmscher-Leichtmetallrädern." - Ein glänzendes Beispiel dafür, was man schreiben kann, wenn man nichts zu sagen hat! Leute mit Geld gab es schließlich immer, und immer hatten die auch Kinder, die als Beruf „Sohn" oder „Tochter" angeben konnten!



Irmscher ließ sich von solch inhaltslosem Geunke nicht beeindrucken und brachte den kleinen Roadster auf den Markt. Die notwendigen Verstärkungen, insbesondere im Türbereich, wurden bereits im spanischen Zaragossa eingeschweißt und erhöhten das Basisgewicht um rund 70 kg. Das Öffnen und den weiteren Umbau besorgte Irmscher dann selbst.


Opel-Verkaufsprospekt. Man konnte, so man wollte, auch an die 30.000 Emmchen in den seinen investieren ...


Beim notwendigen Wetterschutz ließ es Irmscher bei einer ausgesprochenen „Billigheimer"-Lösung bewenden. Ein einfaches Stoffcapé mit Spannstangen und Folienfenstern. Vorne oben am Scheibenrahmen eingehakt, hinten von Druckknöpfen gehalten - Fertig! Bei plötzlich einsetzendem starken Regen und dem richtigen Wind dazu dürfte sich die eine oder andere Chaplineske ergeben haben ...

Dennoch: Der Corsa Spider, dem die mot bescheinigte, „Irmschers rasende Schuhschachtel sei offen ein optischer Genuß; mit Dach wirke sie eigenwillig", fand über 1500 Käufer und hat heute durchaus eine treue Fangemeinde.









Und kaum zweie sind wirklich gleich. Dafür sorgte schon das üppige Ausstattungsangebot von Irmscher. Nebst dem Umfang des Geldbeutels!




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  Karossiere  -  IRMSCHER 3 Datum:31.12.04 um 01:44


„Manta C"

Am 28. August 1988 lief in Antwerpen der letzte Manta B vom Band - ein weißer GSi, der nach Fototermin einen Ehrenplatz im Werksmuseum erhielt. Völlig zu Recht! Vorgestellt im Sommer 1975 und ab September in der Fertigung, entstanden 557.940 Einheiten. 13 Jahre Bauzeit - das kann keine anderere Modellreihe vorweisen!

Dem entsprechend hoch waren natürlich die Erwartungen der Fangemeinde an den Nachfolger, der dringend eingefordert wurde. Und dies selbstredend als Hecktriebler!



   



Aber woher nehmen? Der Ascona C, der bei zeitgleicher, organischer Entwicklung die gleiche Plattform wie ein Manta C gehabt hätte, besaß bereits Frontantrieb und stand ja selbst schon auf der Liste der Auslaufmodelle. Genau wie der Rekord ...

In dieser Situation baute Irmscher diesen Prototypen für einen „C", der fahrwerkstechnisch auf dem Senator B basierte und sich karosseriemäßig als Mischung von Senator- und Omega-Elementen präsentierte.

Der Vorschlag hatte keinerlei Aussicht auf Erfolg: Opel winkte dankend ab! Ein Manta auf Senator-Basis? Viel zu aufwändig, viel zu teuer! -  In der Rüsselsheimer Chefetage war es längst beschlossene Sache: Einen Manta C wird es nicht geben! Punkt. Aus.
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Den Manta-Mannis und ihren blonden Beifahrerinnen wurde ein Jahr später eine Frontfräse mit dem zungenbrecherischen Namen „Kall-lieb-rah eyhh" zugemutet. Das Opel mit dem Calibra durchaus vom bis zum Erbrechen ausgewalzten Klischeé des Vorstadtprolls auf Manta B abrücken wollte, wird von dort nicht bestritten ...

Im Ernst: Das neue Opel-Coupé Calibra (auf Basis des Vectra) war ein neues, ein modernes Fahrzeugkonzept. Das auf völlig andere Ansprüche in einer stark veränderten Marktsituation antwortete.




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  Karossiere  -  IRMSCHER 4 Datum:09.10.04 um 13:31


Tigra „FUN"

Aus dem Corsa B-basierten Tigra leitete Irmscher 1994 flugs einen PickUp ab, der unter dem programmatischen Namen Fun angeboten wurde. Das Zeitalter der Fun- und Freizeitgeneration ist angebrochen ...


Der Prototyp in Ananasgelb mit blauen Applikationen

 
Der karosserietechnische Aufwand hielt sich im Rahmen. Die originale Heckklappe wurde entfernt und eine ausladend geschwungene Reling angebracht. Ein Rückbau war jederzeit möglich.


Den ganz großen Spaß hat Irmscher mit dem Fun wohl nicht erlebt ...

 
Der Geschäftserfolg war eher mager, wenn es stimmt, daß nur 25 Exemplare abgesetzt wurden.



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C-H
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  Karossiere  -  IRMSCHER 5 Datum:29.12.04 um 22:17


Es ist so eine Sache mit dem „Irmscher Senator B CarAVan" ...

Streng genommen hat es offiziell gar keine gegeben, obwohl sie des öfteren genannt werden. - Die folgenden Infos habe ich aus dem Opel-Hecktriebler-Forum und dem Omega und Senator Forum zusammengestellt.



Unser Marcus hat im Letzteren festgestellt:

1. Irmscher hat nie einen Senator Caravan gebaut, auf jeden Fall nicht unter der Bezeichnung „Senator".
2. Es gibt keinen Irmscher Caravan ohne Irmscher Senatorfront. (!)
3. (Original) Irmscher Fahrzeuge sind recht einfach zu erkennen: die originale Seriennummer von Opel ist unkenntlich gemachst durch XXX..., im Brief ist als Hersteller die Irmscher GmbH eigetragen. Die Fahrzeugbezeichnung lautet C30E, C40, C40E.
4. Von diesen Fahrzeugen wurden nach Aussage von Irmscher ca. 15 Stück verkauft - fast alle als C40E mit 4-Liter und Irmscherfront. Der letzte C40E befand sich vor kurzer Zeit noch im Besitz von Jürgen Irmscher und ist auch der einzige rote.
5. Es gab weitere Umbauten von Irmscher, darunter auch Omega Caravan mit Evo-Motor, aber solche Fahrzeuge waren nur im Kundenauftrag erhältlich und tragen nicht Irmscher als Hersteller.



Ebenfalls von Marcus: Verkaufsprosekt des Irmscher „Senator" Caravan

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Und hier nun der Stein des Anstoßes: Der „wahre" Senator B CarAVan!



Das Unikat hat auch eine recht einmalige Geschichte: Das Fahrzeug wurde von der Firma Irmscher für einen damaligen Distriktleiter der Adam Opel AG gebaut. Bei den oben genannten Modellen, die Irmscher umgebaute, wurden Rohkarossen verwendet. Hier wurde jedoch ein Fahrzeug komplett von Opel angeliefert. Der Motor stammt aus dem EVO 500. Die Einzelabnahme erfolgte dann auch in Groß-Gerau. Da das Auto für Opel gebaut worden ist, steht in den Papieren als Hersteller auch Opel drin.



Es besitzt die komplette Lederausstattung vom Omega-Lotus, daher sind diese nicht elektrisch verstellbar. Der Besteller wollte auch keine Spoiler, daher ist die Herkunft von Irmscher auch auf die Schnelle nicht zu erkennen. Der Umbau hat geschlagene 3 Jahre gedauert - Es gab immer wieder Änderungswünsche und daher EZ erst 01/96! Als das Auto nun endlich komplett war, hatte der Herr Distriktsleiter keine Lust mehr darauf, und so entschloss sich einer der Erbauer, das Fahrzeug zu kaufen. Dieser trat wenig später in den Ruhestand.

Das Fahrzeug gehört heute einem OHF-Mitglied aus Hannover, von dem auch die Angaben stammen. Ein Verkaufsprospekt eistiert wohl auch. Kriegen wir vielleicht noch.


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