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 Autor Thema: Karossiere  -  BAUR
C-H
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Lasst uns froh und manta sein!

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  Karossiere  -  BAUR Datum:06.10.03 um 14:16


Was wird denn das wohl werden?



1969 hatte Opel auf der IAA einen Wagen stehen, der selbst dem Mercedes-Benz C111 die Schau stahl: Die Designstudie CD (= Coupé Diplomat) von Charles „Chuck" Jordan! Das futuristische Fahrzeug sollte als „Strada" in Serie gehen, doch erwies sich das als illusorisch, zumal die Zentrale Detroit einmal mehr bremste statt schob. Pietro Frua entwickelte 1970 zwei praktikablere Prototypen, die zwar mehr Anklang fanden, letzten Endes aber auch im Raritätenkabinett landeten. (Beide - CD und Frua CD - wird uns Alex demnächst umfassend bei den Prototypen und Studien vorstellen!)

Nach langwierigen und zähen Verhandlungen erhielt endlich der Schwelmer Erich Bitter den Zuschlag für die Fertigung eines Coupés auf der verkürzten Basis des Diplomat B. Nun blieb Bitter nach Firmengründung 1971 aber weder die Zeit, noch hatte er die Mittel, um eigene Fertigungsanlagen auf die Beine zu stellen. Die Suche nach einem renommierten, unabhängigen Karosseriebauer endete schließlich in Stuttgart bei Baur. Gegründet von Carl Baur im Jahre 1910, gehörte diese Firma zu den angesehensten ihres Metiers. Wanderer, Protos, Austro-Daimler, Mercedes-Benz, Horch, Maybach, BMW sind nur einige Hersteller, die gerne bei Baur arbeiten ließen.


Bitter CD Prototyp von 1973. Der CD wurde September 1973 auf der IAA in Frankfurt vorgestellt und fand gleich 176 Besteller! Ende des Jahres lief dann der Serienbau an. Doch der CD stand anfangs unter einem ganz schlechten Stern: Der Ölkrise! Zahlreiche Bestellungen wurden zurückgezogen.







Man erhoffte eine Auslastung von 200 Einheiten im Jahr, die aber nie erreicht wurde.


Serienausführung 1973 - 1974


Bauform 1974 - 1977


Abschlußausführung 1978 - 1979

Am Ende entstanden immerhin 395 CD. Kein schlechtes Ergebnis, bedenkt man Zeitumstände und den ohnehin sehr begrenzten Käuferkreis für ein solches Auto! Zu seinen Liebhabern gehörte u.a. Fußballweltmeister Paul Breitner, der es leid war „wenn man mit seinem Sportwagen Italienisch reden muß!"

Eine Fortsetzung der Zusammenarbeit beim Folgemodell, dem Senator-basierten Bitter SC, kam dann aber nicht zustande. Erich Bitter sollte in den Folgejahren noch manche Höhen und Tiefen erleben. Hier ist er auf dem Genfer Salon 2003 mit dem neuen CD 2 ...


... der leider mit Opel nichts mehr gemein hat!

C-H


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C-H
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  Karossiere  -  BAUR 2 Datum:15.12.04 um 23:51


„Den hat uns die Marketing-Abteilung von Opel eingebrockt“, murrte der Inhaber der Stuttgarter Karosseriebaufirma Baur bei einem Zeitungsinterview. „Die brauchten etwas, um ihre hausbackene Kadett-Baueihe aufzumöbeln. Also haben sie uns überredet, den Aero zu machen!“ ¹



Nun, in wie weit der Kadett C „hausbacken“ war, lassen wir einmal dahingestellt sein. Fest steht aber, daß der 1976 auf dem Genfer Salon vorgestellte Kadett C Aero sehr kontrovers diskutiert wurde. „Das sei gar kein richtiges Cabrio und auch keine Cabriolimousine, das sei eine Limousine mit Luken“, (ver)urteilten die Einen. „Windjammer“ war der wohl zynischste Kommentar. Dagegen sprachen andere von „junger Linie und individuellem Design mit Sport-Appeal“. Lassen wir mal die damaligen Hauptverantwortlichen von Opel zu Wort kommen ...



Zumindest der Herr Rohde hat offenbar einige Bauchschmerzen mit dem gehabt.  D e m  Gesichtsausdruck nach! - Witzig mutet auch die Anmerkung an, der Aero sei derzeit nur in Rot und Weiß zu haben. Henry Ford läßt grüßen! Auch das wurde besser, denn später gab es ihn noch in Pastellblau, Kristallblau, Lindgrün, Brilliantgrün, Signalocker, Coloradobeige, Signalgelb, Polarweiß, Jamaikagelb, Flamencorot, Kardinalrot, Signalorange und Signalrot.

In Einem hatte Rohde aber sehr recht: Ein „Volumenmodell“ sollte der Aero nicht werden. Und wurde es auch nicht. Nur 1344 Exemplare wurden in den zwei Jahren bis zur Einstellung 1978 gefertigt. Von einem völligen Mißerfolg kann aber auch keine Rede sein. 1. war 1978 eh Modellwechsel (Kadett D), und 2. erlaubten die Kapazitäten bei Baur nur gut 600 Einheiten im Jahr.


Heute geschlossen!


So, der feste mittlere Deckel ist im Kofferraum verschwunden, und das hintere landauletartige Verdeck hinter der massiven C-Säule - gleichzeitig Überrollbügel - eingeklappt und unter der Persenning geschützt. Nun kann's also losgehen ...




... und es macht offenbar Spaß!

Ursprünglich nur als 1.2S mit 60PS zu haben, gab es später auch die 1.6S-Maschine mit 75PS.



Der Aero machte 1977 das Facelift zum C2 („Blinker oben“) mit.

An einer Stelle war zu lesen, die Verkaufs-Abteilung habe die Opel-Vertragshändler ganz schön bearbeiten müssen, um die letzten zwei-, dreihundert Stück abzusetzen. Ob das stimmt?


Nachdem die Nummer 972 als Prototyp gedient hatte, kaufte Erich Bitter die allerletzten 10 Aero - also mit den Nummern 1335 - 1344 auf. Sie machten einen Ausflug in’s Bergische Land nach Schwelm, wo sich die Firma Erich Bitter ihrer zwecks besonderer Behandlung annahm.


Neben den augenfälligen Verbreiterungen ließ Bitter den 10 Aeros eine besonders aufwändige Innenausstattung zukommen.


Ist doch ein ganz feines Auto geworden, oder?


Wer sich noch gründlicher über den informieren möchte, findet auf der Seite des Kadett C Aero Stammtisches eine Fülle hochinteressanter Unterlagen und Fotos! Sehr empfohlen!

C-H



¹  Dabei sah es doch für ein Projekt wie den Aero zum Zeitpunkt der Markteinführung gar nicht schlecht aus: Das Angebot an viersitzigen Cabrios bestand weltweit aus 2 (Zwei!) Typen! Dem VW Käfer Cabrio (Karmann) und dem Rolls Royce Corniche! In diesem Zusammenhang bekommt das Wort „Alternative" eine völlig neue, geradezu alternative Bedeutung ... Die Alternative zum Rolls Royce ist ein VW!!!


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