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 Autor Thema: Karossiere  -  HEBMÜLLER
C-H
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Lasst uns froh und manta sein!

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  Karossiere  -  HEBMÜLLER Datum:03.10.04 um 21:56


Erst die Söhne des Firmengründers Joseph Hebmüller begannen 1919 mit der Fabrikation von Automobilkarosserien, zunächst für Droschken. Die Erzeugnisse aus Barmen (seit 1930 zu Wuppertal gehörig) erfreuten sich schnell hoher Reputation, so daß bereits 1923 Werk II in Wülfrath eröffnet werden mußte. 1936 kam an gleicher Stelle noch eines hinzu.



Der derzeit älteste bekannte Hebmüller-Opel: Ein 4PS von etwa 1926! Eigentlich war der 4PS ja der Inbegriff des Kleinwagens, doch diese verlängerte Ausführung sieht deutlich „nach mehr“ aus.



Elegant, elegant! Ein 1.8 Liter von 1932 als Spezial-Cabrio.

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  Karossiere  -  HEBMÜLLER 2 Datum:03.10.04 um 22:08


Bis zum Krieg wurden von H. besonders die Einzelanfertigungen im Kundenauftrag kultiviert, obwohl seit Ende der 20er Jahre auch Serien aufgelegt wurden. Eine stabile Zusammenarbeit bestand mit Ford, Hanomag, Hansa und Opel. Besonders schick fielen immer wieder die Cabrios und Zweisitzer für Opel aus. Aber auch Großwagen wurden auf Basis Opel (s.u.) und Ford V8 gebaut.



2 Liter „6" mit verlängertem Fahrgestell als Landaulet-Droschke 6-sitzig 1935/36


2 Liter „6". Ebenfalls verlängerte 6-sitzige Limousine 1935/36



Blick in das Konstruktionsbüro, wo eben die wunderbaren Super 6-Sonderkarosserien entstehen. Einer der Herren müßte Ernst Rappold sein, auf den wir sicher noch zu sprechen kommen ...


Traumhaft schöne Autos ... Hebmüller-Stand auf der IAMA 1937. Im Vordergrund der Super 6 Roadster, ...


... den wir hier einzeln bewundern können! Wenn mich je die gute Fee fragt, was ich mir als Drittes wünsche ... Was wähle ich: Den Roadster von Hebmüller oder das Cabrio von Gläser?


Und auch das Sport-Cabriolet vom vorletzten Bild haben wir „in groß"!



1938 wurde ein eher zurückhaltend gezeichnetes 2-sitziges Super 6 Cabriolet gezeigt. (Werkbilder).




Angeboten wurde auch ein 4-Sitzer-Cabrio.

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  Karossiere  -  HEBMÜLLER 3 Datum:03.10.04 um 22:15


Im Dezember 1937 wurde der Admiral vorgestellt, mit dem Opel überaus erfolgreich in die Oberklasse vordrang. Nachdem die Serienfertigung im Februar 1938 begann, standen den Karossieren alsbald auch die Fahrgestelle zur Verfügung. Insgesamt lieferte Opel bis Februar 1941 590 Admiral-Fahrgestelle.


Ein wahrer Riese. Admiral Pullman-Limousine von 1938. Hebmüller fand auf dem Fahrgestell auch Platz für andere 6-Sitzer. Bilder gesucht!


Blick ins Wageninnere.


Noch aufregender war natürlich das Admiral 2+2 Cabriolet; hier 1938 auf der IAA in Berlin.


Es war auch noch einen Tick eleganter als das von Gläser. 90 wurden davon gebaut und fanden gutbetuchte Käufer.


Womit hätte sich besser werben lassen?


Die Admiral Cabrios von Gläser bzw. Hebmüller sind sich recht ähnlich, aber doch ganz einfach zu unterscheiden: Bei G. sind die Türen vorn, bei H. hinten angeschlagen!



Hebmüllerstand auf der IAA 1939. Admiral Pullman und Cabrio flankieren einen neuen Star: Der Opel Kapitän ist da, und hier steht er bereits als schickes 2-Sitzer-Cabrio!


1935 begann im großen Stil der hastige Aufbau der Wehrmacht. Deren Fahrzeugbeschaffungen brachten den deutschen Karosseriebau- unternehmen zusätzliche Aufträge. Hebmüller wirkte etwa am Bau der Krupp Protze mit und lieferte späterhin Aufbauten für die sog. Einheits-Pkw. Im Krieg wurde H. Auftragsnehmer für VW. Etliche Käfer-Sonderaufbauten, wie z.B. Polizei-Cabrio mit Kübelsitzen, entstanden.

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  Karossiere  -  HEBMÜLLER 4 Datum:03.10.04 um 22:53


Bald nach Kriegsende begannen auch bei Hebmüller die Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten. Zunächst wurde man als Reparaturbetrieb für die unzähligen kriegsbeschädigten Autowracks und die Fahrzeuge der Besatzungstruppen tätig. Nach der Freigabe des Werkes 1948 konnte Hebmüller wieder ungehindert agieren. Freilich waren in diesen Jahren vordringlich andere Bedürfnisse zu befriedigen als der Wunsch nach glänzenden Luxusautomobilen. So übernahm Hebmüller auch vielfach ausgesprochene „Brot und Butter“-Aufträge.


Der 1,5-Tonner wurde serienweise mit Kofferaufbau versehen. Dahinter der Werkstatt-/Service-Wagen der Bochumer B.V. ARAL, von dem ebennfalls kleine Serien aufgelegt wurden.





Ursprünglich hatten wir das Fahrzeug VOLL in Würzburg zugeschrieben. Ausgeschlossen ist jedoch nicht, daß auch dort welche entstanden.


Ein Unikat: Blitz 1,5t Großraumlimousine! Nicht unbedingt elegant, aber gewiss von beträchtlichem Komfort, was das Platzangebot angeht. Ähnliche Fahrzeuge entstanden auch bereits vor dem Krieg.

Nun wäre Hebmüller aber kaum Hebmüller gewesen, wenn man aus dem Blitz nicht auch etwas ganz Besonderes gemacht hätte!


Sicher eine höchst ungewöhnliche Erscheinung im damaligen Straßenbild: Stromlinien-Kastenwagen auf Blitz 1,5t! Diese merkwürdig anzuschauenden Vehikel gingen vornehmlich an Unternehmen der Tabakbranche.


Dieser der Firma „Atos“ wirbt für „Fakir“- und „Good Boy“-Zigaretten. Besonders beachtenswert: Die vierteilige Windschutzscheibe!


Wirtschaftlich ging es langsam wieder bergauf ... Und Hebmüller war dabei! Es gab großes Interesse seitens Borgward, DKW, Ford u.a. an weiterer Zusammenarbeit, aber Hebmüller entschied sich für VW und das Zweisitzer-Cabrio, das ab März 1949 produziert wurde. Am 23.7.1949 vernichtete ein Großbrand das Wülfrather Werk. Doch dieses Zeichen der göttlichen Vorsehung ignorierte man. Vielmehr wurde hastig wieder aufgebaut und wieder mit der Fertigung der Vorserie des VW-Hebmüller Cabrio begonnen, die mit 750 Stück April 1950 abgeschlossen war.


   Das sprichwörtliche Bild des Grauens: Fabrikhof bei Hebmüller anfangs der 50er ...

Ab diesem Zeitpunkt wurde es dann unheimlich: Trotz prallvoller Auftragsbücher und hochtourig laufender Produktion schrieb Hebmüller rote Zahlen, die immer dicker wurden. Die Banken zogen sich zurück, und so kam 1952 unvermeidlich das Aus. Die Ford-Werke übernahmen als Endnutzer den Wülfrather Betriebsteil; im Stammwerk werkelte man in Bedeutungslosigkeit versunken noch weiter ...

C-H


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