Kleine Opel-Geschichte — 1928
Verfasst: So 25. Jan 2009, 03:04
Bestmarken, sportliche Triumphe und Rekorde, sensationelle Pioniertaten ... Das Jahr 1928 ist sicher eines der schllernsten der gesamten Opel-Geschichte überhaupt! Trotz wirtschaftlich widriger Umstände darf sich Opel seit 1927 „weltweit größter Hersteller von Fahrrädern“ nennen und 1928 wächst die Firma zum mit deutlichem Abstand größten deutschen Automobilhersteller. Es ist eine stolze Bilanz, die die Opels ziehen können.
Doch der Reihe nach! Diese Werbegrafik von Max Bittrof, berühmt als späterer Schöpfer der ersten bundesdeutschen Geldscheine, zeigt Opel-Pkw der Reihen 4-, 10-, 12- und 15PS 1928! Eine Modellreihe ist aus unerfindlichen Gründen ausgelassen... Garant des Erfolges seit 1924 - die 4PS-Reihe! Mit dem schicken Packard-Kühler aus 1927 präsentiert sich hier der 50.000ste Wagen, ein 4/16 PS, im Jahre '28. Für deutsche Größenordnungen stellen 50.000 Wagen eines Modells eine geradezu astronomische Zahl dar.
Dieser 10/40 PS ist ein eher selten gebautes Landaulet. Der Wagen dient als Kraftdroscke, erkenntlich an der Würfellinie, und zeigt eine Zutat, die erst 1928 verbreitet Eingang in den deutschen Automobilbau fand: die Stoßstangen! Der 10/40 PS wurde im Laufe seiner Bauzeit zum meistgefahrenen deutschen Mittelklassewagen.
Oben als fehlend erwähnt: 1927 kam der 7/34 PS mit 1,8-Liter-Maschine als preisgünstigster deutscher 6-Zylinder-Wagen auf den Markt. 1928 stellt ihn Opel mit stärkerer 2,0-Liter-Maschine als 8/40 PS zur Auswahl. Hier als Luxus-Limousine mit Karosserie von Kühn.
Richtig feudal kamen die großen 6-Zylinder-Wagen von Opel daher, ebenfalls 1927 vorgestellt. Auch hier konnte der Kunde wählen: 12/50 PS mit 3,2 Litern, oder 15/60 PS mit 3,9 Litern. Der Preisunterschied lag bei 1000 Reichsmark. Im Bild ein 15/60 PS Coupe beim Baden-Badener Automobilturnier mit Irmgard von Opel im Fond.
Speziell für diese Nobelwagen ließ Opel vom Maler, Graphiker u. Illustrator Prof. Hanns Pellar (1886-1972), einem der Lieblinge der damaligen feinen Gesellschaft, 1927/28 eine Reihe wunderschöner Werbegraphiken entwickeln.
Noch größer, noch splendider - 1928 schuf Friedrich Opel den riesigen 8-Zylinder 24/110 PS „Regent“. Hier als Coupe; vorgeführt vom Neffen Fritz.
Bei soviel eleganter Schönheit könnte man fast vergessen, dass Opel auch ausgesprochen nützliche Autos baute, wenngleich in deutlich kleineren Stückzahlen als die Pkw. Das Hauptangebot bestand in einem flotten 1,5-Tonner mit 10 Steuer-PS, den es wahlweise mit 40 und 45 PS Leistung gab. Recht erfolgreich war das Fahrzeug als Kraftfahrspritze - bei vielen Feuerwehren das erste Fahrzeug überhaupt! Keine Statistik hat wohl festgehalten, wie vielen ebenso strebsamen wie wagemutigen kleinen Unternehmern ihr Opel in jenen wirtschaftlich schwierigen Jahren auf die Beine geholfen hat!
___
Kommen wir zum sicher spannendsten Kapitel des Jahres 1928, den raketengetrieben „Geschossen“, mit denen Opel für ungeheure Furore sorgte!
Dennoch ist das Glück nicht ungetrübt. Nachdem Carl, der Älteste bereits 1927 im 58. Lebensjahr verstorben ist, folgt ihm Heinrich 54-jährig am 25. Mai 1928 nach. Ludwig, der jüngste Bruder war 1916 gefallen. Und so machen sich Wilhelm und Friedrich als letzte lebende Söhne von Adam und Sophie Opel trotz aller Tüchtigkeit der Enkelgeneration größte Sorgen um die Firma. Wie schnell selbst große, kerngesunde Unternehmen, ja, ganze Konzerne in den Zwanzigern zusammenbrechen können, haben sie an Hand von zahlreichen Beispielen miterlebt. Deshalb ist 1928 auch das Jahr, in dem die Familie unter der Führung der beiden den Beschluss fasst, die Firma, so lange sie noch nicht in den Sog der sich abschwächenden Wirtschaftslage geraten ist, an einen möglichst potenten Automobilhersteller, am besten aus den USA, zu verkaufen, um so den Bestand der Opel-Werke langfristig abzusichern.Doch der Reihe nach! Diese Werbegrafik von Max Bittrof, berühmt als späterer Schöpfer der ersten bundesdeutschen Geldscheine, zeigt Opel-Pkw der Reihen 4-, 10-, 12- und 15PS 1928! Eine Modellreihe ist aus unerfindlichen Gründen ausgelassen... Garant des Erfolges seit 1924 - die 4PS-Reihe! Mit dem schicken Packard-Kühler aus 1927 präsentiert sich hier der 50.000ste Wagen, ein 4/16 PS, im Jahre '28. Für deutsche Größenordnungen stellen 50.000 Wagen eines Modells eine geradezu astronomische Zahl dar.
Dieser 10/40 PS ist ein eher selten gebautes Landaulet. Der Wagen dient als Kraftdroscke, erkenntlich an der Würfellinie, und zeigt eine Zutat, die erst 1928 verbreitet Eingang in den deutschen Automobilbau fand: die Stoßstangen! Der 10/40 PS wurde im Laufe seiner Bauzeit zum meistgefahrenen deutschen Mittelklassewagen.
Oben als fehlend erwähnt: 1927 kam der 7/34 PS mit 1,8-Liter-Maschine als preisgünstigster deutscher 6-Zylinder-Wagen auf den Markt. 1928 stellt ihn Opel mit stärkerer 2,0-Liter-Maschine als 8/40 PS zur Auswahl. Hier als Luxus-Limousine mit Karosserie von Kühn.
Richtig feudal kamen die großen 6-Zylinder-Wagen von Opel daher, ebenfalls 1927 vorgestellt. Auch hier konnte der Kunde wählen: 12/50 PS mit 3,2 Litern, oder 15/60 PS mit 3,9 Litern. Der Preisunterschied lag bei 1000 Reichsmark. Im Bild ein 15/60 PS Coupe beim Baden-Badener Automobilturnier mit Irmgard von Opel im Fond.
Speziell für diese Nobelwagen ließ Opel vom Maler, Graphiker u. Illustrator Prof. Hanns Pellar (1886-1972), einem der Lieblinge der damaligen feinen Gesellschaft, 1927/28 eine Reihe wunderschöner Werbegraphiken entwickeln.
Noch größer, noch splendider - 1928 schuf Friedrich Opel den riesigen 8-Zylinder 24/110 PS „Regent“. Hier als Coupe; vorgeführt vom Neffen Fritz.
Bei soviel eleganter Schönheit könnte man fast vergessen, dass Opel auch ausgesprochen nützliche Autos baute, wenngleich in deutlich kleineren Stückzahlen als die Pkw. Das Hauptangebot bestand in einem flotten 1,5-Tonner mit 10 Steuer-PS, den es wahlweise mit 40 und 45 PS Leistung gab. Recht erfolgreich war das Fahrzeug als Kraftfahrspritze - bei vielen Feuerwehren das erste Fahrzeug überhaupt! Keine Statistik hat wohl festgehalten, wie vielen ebenso strebsamen wie wagemutigen kleinen Unternehmern ihr Opel in jenen wirtschaftlich schwierigen Jahren auf die Beine geholfen hat!
___
Kommen wir zum sicher spannendsten Kapitel des Jahres 1928, den raketengetrieben „Geschossen“, mit denen Opel für ungeheure Furore sorgte!