Hallo,
möchte Euch einmal ein paar ganz ungewöhnliche Blitze vorstellen, da ich gerade dabei bin die HD aus meinem alten PC zu plündern, auf der noch so ca. 7.000 Opel-Bilder schlummer(te)n.
Den Anfang macht ein selbstfahrender Operationssaal, der vmtl. nur an die Wehrmacht geliefert wurde und das sicher auch nicht in großen Stückzahlen. Entstanden ab 1938; Hersteller des Aufbaus nicht bekannt.
Das erste Bild zeigt ein solches Fahrzeug während des Balkan-Feldzugs; das zweite ist vermutlich in der Sowjetunion entstanden.
Omnibus-Auflieger sind bereits in Kombination mit dem Blitz 2½-Tonner aus 1934-1937 bekannt. Die folgenden, die die Firma Schumann in Werdau / Sachsen lieferte, verwendeten als Zugmaschine ein von 3.600 mm auf 3.000 mm verkürzes Fahrgestell des neuen 3-Tonners. Die Gesamtlänge der Sattelzüge erreichte fast stolze 14 m.
Eindeck-Auflieger für die Verkehrsbetriebe der Stadt Leipzig 1937/38.
Besonders beeindruckend sind natürlich doppelstöckige Ausführungen. Hier aus 1938/39; ebenfalls Leipzig. Maße:
Länge über alles: 13.800 mm, Breite: 2.500 mm, Höhe: 3.930 mm
Plätze: 18 Sitzplätze im Unter-, 28 im Oberdeck. Dazu 54 Stehplätze.
Stehhöhe unten 1.820 - 1.860 mm, oben 1.720 mm
Leergewicht 6.160 kg, zul. Gesamtgewicht 11.960 kg (!)
Wie die Zeichnung zeigt, hatte die Zugmaschine keine vergrößerte Kabine zur Mitnahme weiterer Fahrgäste oder von Betriebspersonal, sondern am hinteren Ende waren große Windleitbleche angebracht, die den Spalt zwischen Zugmaschine und Auflieger verkleinerten. Wurden nicht solche Maßnahmen zur Verbesserung der Aerodynamik im modernen Lkw-Bau vor nicht allzu langer Zeit noch als Weltsensation angepriesen?
Doppeldeck-Auflieger der Berliner Verkehrs-Gesellschaft BVG; ebenfalls 1938/39. Wahrscheinlich hat der Kriegsausbruch 1939 eine weitere Verbreitung dieser Fahrzeuge verhindert.
TseHa
Blitze mit Sonderaufbauten
Forumsregeln
Hier finden sich Beiträge zu Modellen von Opel, die nicht mehr im aktuellen Programm angeboten werden.
Hier finden sich Beiträge zu Modellen von Opel, die nicht mehr im aktuellen Programm angeboten werden.
Re: Blitze mit Sonderaufbauten
Bleiben wir noch einen Moment bei Sattelzügen. Hier ein Tankwagen der Milchversorgung Essen aus der Zeit von 1937-1938, kenntlich an den nur 6 Radschrauben. Das Fahrzeug soll irgendwo im Baltikum in einem Museum stehen.
Dieser mit Möbelauflieger ist etwas später entstanden. Die Möbelpacker und oft auch die umziehenden Leutchen reisten in der Kabine mit. Es soll üblich gewesen sein, dafür den halben Preis einer Bahnfahrkarte 3. Klasse zu berechnen. Fast unglaublich, aber wahr: ein solcher Möbelzug hat es bis in unsere Zeit geschafft! Leider soll der Auflieger vor zwei, drei Jahren Feuer gefangen haben und abgebrandt sein.
TseHa
Beachtenswert: Solche Ausführungen erreichten vielfach ein Gesamtgewicht von 10 und mehr Tonnen. Der Blitz, von Haus aus für eine Nutzlast von 3,6 Tonnen ausgelegt, verkraftete solche Mehrbelastungen locker.Dieser mit Möbelauflieger ist etwas später entstanden. Die Möbelpacker und oft auch die umziehenden Leutchen reisten in der Kabine mit. Es soll üblich gewesen sein, dafür den halben Preis einer Bahnfahrkarte 3. Klasse zu berechnen. Fast unglaublich, aber wahr: ein solcher Möbelzug hat es bis in unsere Zeit geschafft! Leider soll der Auflieger vor zwei, drei Jahren Feuer gefangen haben und abgebrandt sein.
TseHa
Re: Blitze mit Sonderaufbauten
Das mit dem Abgebrannten Aufbau ist richtig.
Insgesamt hat er sogar zwei mal gebrannt, beim ersten Brand konnte er rechtzeitig gelöscht werden. Der zweite Brand hat ihn leider bis zur Pritsche abbrennen lassen.
Durfte die kläglichen Überreste live sehen. Auch die Zugmaschine wurde dabei in mitleidenschaft gezogen.
Schade das es Zeitgenossen gibt die solch ein Relikt aus vergangenen Tagen mutwillig zerstören müssen.
Gruß 54er

Durfte die kläglichen Überreste live sehen. Auch die Zugmaschine wurde dabei in mitleidenschaft gezogen.
Schade das es Zeitgenossen gibt die solch ein Relikt aus vergangenen Tagen mutwillig zerstören müssen.

Gruß 54er
Re: Blitze mit Sonderaufbauten
@ 54er
Danke für die Ergänzung! Also kein Unglück, sondern Brandstiftung. Einfach nur schlimm!
___
Wie oben bereits erwähnt, gab es Omnibus-Auflieger bereits in Kombination mit dem Blitz 2½-Tonner aus den Jahren 1934-1937. Zunächst aber ein Ausschnitt aus einem Prospekt des 2- / 2½-Tonners von 1935, in dem die Ausführung als Sattelzug bei den möglichen Aufbauvarianten gezeigt wird Der große Vorteil neben dem Gewinn an Ladevolumen war, dass sich die mögliche Nutzlast gegenüber einem Pritschenwagen praktisch verdoppelte. Hier eine Ausführung mit Kofferaufbau. Vor dem gleichen Hintergrund entstand das nächste Bild. Als Hersteller dieses (und des folgenden) Fahrzeugs wird wieder die Firma Schumann (Werdau / Sachsen) genannt. Das letzte Beispiel stammt dagegen mit größter Sicherheit von Kässbohrer. Der Ulmer Hersteller ließ seine Erzeugnisse traditionell vor dem Hauptportal des dortigen Münsters ablichten. TseHa
Danke für die Ergänzung! Also kein Unglück, sondern Brandstiftung. Einfach nur schlimm!
___
Wie oben bereits erwähnt, gab es Omnibus-Auflieger bereits in Kombination mit dem Blitz 2½-Tonner aus den Jahren 1934-1937. Zunächst aber ein Ausschnitt aus einem Prospekt des 2- / 2½-Tonners von 1935, in dem die Ausführung als Sattelzug bei den möglichen Aufbauvarianten gezeigt wird Der große Vorteil neben dem Gewinn an Ladevolumen war, dass sich die mögliche Nutzlast gegenüber einem Pritschenwagen praktisch verdoppelte. Hier eine Ausführung mit Kofferaufbau. Vor dem gleichen Hintergrund entstand das nächste Bild. Als Hersteller dieses (und des folgenden) Fahrzeugs wird wieder die Firma Schumann (Werdau / Sachsen) genannt. Das letzte Beispiel stammt dagegen mit größter Sicherheit von Kässbohrer. Der Ulmer Hersteller ließ seine Erzeugnisse traditionell vor dem Hauptportal des dortigen Münsters ablichten. TseHa